Kein Laut
Kein Windhauch
Stille
Lange Schatten
Der Bäume
Im Vollmondlicht
Kein Laut
Kein Windhauch
Stille
Lange Schatten
Der Bäume
Im Vollmondlicht
Ich liege
in deinen Armen, Liebster,
wie der Mandelkern in der Mandel.
Sag mir: wo steht
unser Mandelbaum?
Ich liege in deinen Armen
wie in einem Schiff,
ohne Route noch Hafen,
aber mit Delphinen am Bug.
Unter unserem Rücken
ein Band von Betten,
unsere Betten in den vielen Ländern,
im Nirgendwo der Nacht,
wenn rings ein fremdes Zimmer versinkt.
Wohin wir kamen
– wohin wir kommen, Liebster,
alles ist anders,
alles ist gleich.
Überall wird das Heu
auf andere Weise geschichtet
zum Trocknen
unter der gleichen
Sonne.
(Hilde Domin)
Schwerelos zartes
Goldgrün
durchklingt
das Dach
der Platanen
Aus milchgrauer Frühe
Befreit sich
glasheller Herbst
(Thomy Niederreuther)